Cortison & Hyaluron
Kortikosteroiden und
Hyaluronsäure
Wenn Pferde mit Lahmheitsproblematik in der Praxis vorgestellt werden, können sehr häufig Befunde in verschiedenen Gelenken erhoben werden, z.B. Veränderungen des Knorpels, der Gelenkskapsel oder eine vermehrte Füllung des Gelenkes. Eine schnelle Methode, diese Gelenke zu behandeln und den Pferden den Schmerz in der Bewegung zu nehmen, stellt die Injektion von Kortikosteroiden oder Hyaluronsäure dar. Beide Substanzen können auch miteinander kombiniert werden.
Kortikosteroide sind in der Lage, Entzündungen im Körper zu hemmen und wirken gleichzeitig analgetisch, also schmerzlindernd. Werden sie direkt in ein entzündetes Gelenk injiziert, sorgt das Kortison für eine schnelle Bekämpfung der Entzündung und das Pferd kann sich bald wieder schmerzfrei bewegen. Da die Substanz jedoch auch das Immunsystem des Pferdes beeinträchtigen kann, ist es wichtig, dass eine Infektion des Gelenkes ausgeschlossen wird.
Hyaluronsäure findet sich auf natürliche Weise bereits in jedem Gelenk, es ist der Hauptbestandteil der Synovia, also der Gelenksflüssigkeit. Die Flüssigkeit wird oft als „Schmiermittel“ des Gelenkes bezeichnet, da sie das leichte Gleiten der beiden Knorpelflächen eines Gelenkes ermöglicht und als viskose Flüssigkeit auf dem Knorpel haftet. Ist ein Gelenk jedoch durch vermehrte Belastung und Entzündung verändert, wird die Hyaluronsäure immer flüssiger und die Schutzfunktion des Knorpels ist nicht mehr gewährleistet. Dem kann mit der Injektion von hyaluronsäurehaltigen Produkten entgegengewirkt werden.


Im Anschluss an eine Behandlung mit Kortikosteroiden und/oder Hyaluronsäure wird ein Schutzverband um das betroffene Gelenk angebracht und das Pferd sollte für einen Tag in der Box verleiben. Nach 24 Stunden kann der Verband dann entfernt werden und das Pferd kann im Schritt bewegt werden. Auch der Verbleib auf einem kleinen Paddock ist in den meisten Fällen möglich. Die Gestaltung eines anschließenden Rehaplans erfolgt individuell und wird unter Berücksichtigung der vorliegenden Befunde und Möglichkeiten des Halters ausgearbeitet.
Je nach Schmerzhaftigkeit des Pferdes kann die Therapie auch mit einer Gabe von Schmerzmitteln kombiniert werden.
Achtung: Die Behandlung mit Kortikosteroiden kann zwar schnell eine Besserung der Symptome bringen und zur Lahmfreiheit des Pferdes führen, allerdings ist diese Therapie oft keine langfristige Lösung, besonders wenn schon schwerwiegendere Schäden wie vermehrter Knorpelverlust vorliegen. Dann sollte eine Art der regenerativen Therapie in Betracht gezogen werden. Eine vermehrte Injektion von Kortikosteroiden kann im schlimmsten Fall den Knorpel auch selbst schädigen.
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