Hufbearbeitung
Therapeutische Hufbearbeitung


Vor der Bearbeitung
Gut zu erkennen ist hier die sehr lange Zehe, die zu einem sehr weit vorne liegenden Abrollpunkt (roter Pfeil) führt. Hierdurch kommt es zu einem erheblichen Druck und Schmerz auf die Hufbein Spitze.

Nach der Bearbeitung und Anbringung eines Klebebeschlags
Hier wurde die Zehe drastisch reduziert (ca. 2 cm) und ein Klebebeschlag weit nach hinten angebracht. Hierdurch verlagert sich der Abrollpunkt deutlich nach hinten – das Pferd war unmittelbar nach der Bearbeitung um 2 Lahmheitsgrade schmerzfreier. Dies zeigt, wie essentiell die Korrektur der Biomechanik dieser Patienten ist.
Die Hufrehe ist eine schmerzhafte und ernsthafte Erkrankung des Pferdehufs, die durch eine Entzündung und Schädigung der Huflederhaut gekennzeichnet ist. Diese Erkrankung kann die Lebensqualität des Pferdes erheblich beeinträchtigen und erfordert eine sorgfältige Behandlung, bei der die Hufkorrektur eine zentrale Rolle spielt.
Was ist die Hufkorrektur?
Die Hufkorrektur umfasst verschiedene Maßnahmen, um die Anatomie des Hufs wieder in eine funktionelle und schmerzfreie Position zu bringen. Ziel ist es, den Druck auf die empfindlichen Strukturen im Huf zu reduzieren und die natürliche Belastung wiederherzustellen. Bei Pferden mit Hufrehe ist es besonders wichtig, die Zehe (und oftmals die Trachten) zu kürzen und den Huf so zu bearbeiten, dass die Belastung optimal verteilt wird. Den ganzen Prozess kontrollieren wir natürlich immer mit Hilfe von Röntgenbildern.
Einkürzen der Zehe bei Hufrehe
Das Einkürzen der Zehe ist eine der wichtigsten Maßnahmen bei der Hufrehe-Behandlung. Durch das gezielte Kürzen der Zehe (also des vorderen Hufabschnitts) wird der Abrollpunkt beim Abfußen stark nach hinten verlagert – dies führt zu einer signifikanten Schmerzreduktion, da die dorsal entzündete Lederhaut nun weniger Druck erfährt. Aber warum haben betroffene Pferde überhaupt so oft solch lange Zehen? Dies liegt an verschiedenen Faktoren:
a) Betroffene Pferde bewegen sich natürlich Schmerz bedingt viel weniger, dementsprechend fehlt der natürliche Abrieb des Horns
b) Die Hufrehe Schonhaltung führt zu einer enormen Mehrbelastung des hinteren Bereichs des Hufes, insb. der Trachten. Daher „schwebt“ förmlich der vordere Bereich und bekommt weniger Gegendruck als normal
c) In Relation zueinander ist bei Hufrehe Pferden das Hornwachstum an der Trachten deutlich schneller als in der Zehe. Die Folge: Die Trachte schiebt förmlich das Zehenwachstum nach vorne
d) Verständlicher, aber auch unglücklicher Weise, trauen viele Schmiede/Hufpfleger etc. sich oftmals nicht so richtig an Hufrehe Hufe heran. Es wird häufig nur sehr wenig und zu vorsichtig korrigiert, so dass der Huf über die Monate und Jahre immer weiter verformt. Wir können auf Grund unserer langjährigen Erfahrung an dieser Stelle versichern, dass die Pferde von einer sofortigen und vollständigen Hufkorrektur nur profitieren und sofort eine Schmerzlinderung erfahren. Eine „Schrittweise“, langsame Korrektur ist weder von Nöten, noch hilft sie dem Pferd oder der Erkrankung.
Fazit
Die Hufkorrektur und das Einkürzen der Zehe sind essenzielle Bestandteile der Behandlung von Pferden mit Hufrehe und wird von uns selbst, aber auch gerne zusammen mit dem Hufschmied des Pferdes durchgeführt. Durch eine fachgerechte Bearbeitung kann die Belastung im Huf reduziert, Schmerzen gelindert und die Heilung gefördert werden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Tierarzt, Hufschmied und Pferdebesitzer ist dabei entscheidend, um das bestmögliche Ergebnis für das betroffene Pferd zu erzielen.
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