Fesselringbandoperation 

Fesselringbandoperation

Was ist das Fesselringband?

Das Fesselringband (FRB) befindet sich an der Hinterseite das Fesselkopfes und ist mehr eine bindegewebige, derbe Platte, als ein wirkliches Band. Die Aufgabe des FRB besteht darin, die Beugesehen in ihrer Position zu stabilisieren. Normalerweise ist es sehr dünn und so gerade eben im Ultraschall zu erkennen.

Das Fesselringbandsyndrom

Dadurch, dass das Fesselringband schon im gesunden Zustand sehr straff ist, verzeiht es kaum Dickenzunahmen. Sowohl bei Verletzungen des FRB (primäres RB Syndrom), als auch bei Verletzungen der darunter liegenden Beugesehnen (sekundäres RB Syndrom) kommt es oft zu starken Schwellungen der betroffenen Struktur. Als Folge kommt es innerhalb der Sehnenscheide zu einem enormen Druckanstieg und die Beugesehnen werden regelrecht an die Rückseite der Gleichbeine gequetscht. Es kommt zu starken Hämatomen, Drucknekrosen und natürlich Schmerzen. Betroffene Pferde sind oft plötzlich hochgradig lahm und vermeiden eine Beugung des Fesselgelenkes. Von Außen erkennt man dabei eine starke Füllung der Fesselbeugesehnenscheide (landläufig als „Galle“ bezeichnet). 

Die Diagnose wird mittels Ultraschall gestellt, in dem man das stark verdickte Ringband gut erkennen kann. Aufgepasst: Einige Nebenbefunde, bsp. ein Riss der so genannten Manica Flexoria oder Sehnenausfaserungen lassen sich oft nicht gut darstellen, sondern werden erst intraoperativ sichtbar.

Die Fesselringband Operation

Die Lösung des Problems: die chirurgische Durchtrennung des verdickten Fesselringbandes. Dies kann minimalinvasiv durch einen kleinen Schnitt in die Fesselbeugesehnenscheide erfolgen (Tendovaginoskopie/Sehnenscheidenspiegelung). Eine kleine Kamera wird hier hindurch eingeführt und unter Sichtkontrolle wird das FRB durchtrennt. Eine sofortige Erleichterung für die darunter befindlichen Strukturen! Gleichzeitig werden beide Beugesehnen begutachtet, um eventuelle Schäden zu diagnostizieren. Im Anschluss therapieren wir etwaige Sehnendefekte mit PRP oder BMAC. Mit dieser Kombination haben solche Patienten langfristig eine sehr gute Prognose, hinsichtlich der Nutzung als Reitpferd.

 

Ultraschalldiagnostik

Abb.1: Typisches Ultraschallbild eines Pferdes mit Fesselringbandsyndrom 

Der Blick von Außen

Abb.2: Diese Schwellung ist kaum zu übersehen: der gesamte hintere Bereich des Fesselkopfes und die Fesselbeugesehnenscheide ist stark umfangsvermehrt, schmerzhaft und vermehrt warm. Dieser Patient war nach einem Bocken an der Longe plötzlich stark lahm und zeigte bald diese Symptomatik